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Sitzsack - Die GeschichteSitzsack Shop

Das Prinzip des Sitzsacks ist so einfach, dass man sich wundert, warum er erst 1968 zu großem Ruhm kam. Denn in jenem Jahr kam das erste Modell des Bean Bags auf den Markt, das schon nach kurzer Zeit Kultstatus erlangte und dem unzählige weitere Sitzsäcke folgten.

Die drei Italiener Piero Gatti, Cesare Paolini und Franco Teodoro wollten ein Sitzmöbel entwickeln, dass sich voll und ganz dem Körper anschmiegt. Ähnlich wie Schnee, in den man sich einfach fallen lassen kann, sollte es sich anfühlen. Sie suchten nach einem passenden Innenleben für ihren Sitzsack, versuchten es mit Wasser und Bleikugeln. Aber als sie dann plötzlich auf die Idee mit den Styroporkügelchen kamen, waren sie überzeugt. Hier hatten sie Füllmaterial für das Sitzkissen, das sowohl sehr leicht, als auch billig in der Produktion und genauso flexibel war, wie sie es sich gewünscht hatten.

Mit großer Nachfrage rechneten die drei Architekten dennoch nicht, als sie ihren „Sacco“, den ersten Sitzsack der Welt, kreierten. Aber das so andere und auch etwas aufmüpfige Möbelstück passte genau zum Lebensgefühl der Zeit. So war es eher ein Zufall, dass das Bild des Sitzkissens in einem Amerikanischen Magazin abgebildet wurde und eine Kaufhauskette so sehr überzeugte, dass die direkt 12.000 Stück des extravaganten Sitzmöbels bestellten.

Schnell fand der Sitzsack den Weg in Jugendzimmer und Studentenwohnungen, ganz zum Leidwesen der Eltern. Die konnten diesen Trend um das Kultkissen genauso wenig nachvollziehen wie die langen Haare der jungen Männer, die bunten Klamotten und die sexuelle Revolution. Sitzsäcke haben, trotz 40-jähriger Geschichte, bis heute nichts an ihrer Aktualität eingebüßt, auch wenn sie zwischen den 80er und 90er Jahren einen ziemlichen Einsturz erlitten.

Selbst das Innenleben des Bodenkissens ist mit den Styroporkugeln, entgegen einer allgemein zunehmenden High Tech-Tendenz, gleich geblieben. Formen, Muster und Verarbeitungsweise haben sich allerdings immer der Mode angepasst, auch wenn der erste Sitzsack „Sacco“ noch heute in seiner ursprünglichen Form verkauft wird.

Aber schon vor der Revolution des Sitzsacks war das behagliche Sitzen auf anschmiegsamem Untergrund weitläufig bekannt. Besonders in ländlich geprägten Regionen wurden Säcke mit Blättern ausgestopft, um so das Sitzen auf dem harten Untergrund zu verschönern. Denn das Bewusstsein für Gemütlichkeit war nicht neu, wohl aber das Design und die feuchtigkeitsabweisenden weißen Styroporkugeln, die den Sitzsack erst zu dem gemacht haben, was er heute ist: Ein langlebiges und gleichzeitig schickes Möbelstück zum Herumlümmeln.
 

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